UN Klimakonferenz COP29 in der Petrokratie Aserbaidschan
Von 11. Bis 22. November 2024 findet die alljährliche UN Klimakonferenz COP29 – diesmal in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans – statt. „In Solidarity for a Green World“ (deutsch: „In Solidarität für eine grüne Welt“) lautet die visionäre Überschrift. Etwa 50.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt diskutieren über Themen wie Klimawandel, Klima-Finanzierung, Gleichstellung und gerechter Übergang. Und das ausgerechnet in einer autoritär beherrschten Petrokratie.
Aserbaidschan ist ein Staat in Vorderasien mit über 10 Millionen Einwohnern und einer Fläche knapp größer als Österreich. Es kommt regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte, Frauen und Minderheiten werden in Aserbaidschan unterdrückt, die Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt und Regierungskritiker werden verfolgt und inhaftiert (Quelle: Wikipedia). Der Demokratieindex der britischen Zeitschrift The Economist reiht Aserbaidschan auf Platz 130 (von 167) ein, hinter Haiti, vor der Republik Kongo.
Der wirtschaftliche Erfolg des Landes fußt auf der Erdöl- und Gasindustrie. Zu dieser hohen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern paart sich ein hoher Grad an Korruption. Ein leuchtendes Beispiel für grüne Energien und Nachhaltigkeit ist Aserbaidschan also nicht. Die Vereinten Nationen sehen augenscheinlich trotzdem kein Problem darin, hier die Weltklimakonferenz abzuhalten und es dem autoritären Regime zu gestatten, sich einen grünen Anstrich zu geben
Wie schon von den vorangegangenen UN Klimakonferenzen ist auch von der COP29 nichts Wirksames für den globalen Klimaschutz zu erwarten. Vermutlich wird es auch diesmal ein langes Ringen um eine gemeinsame Abschlusserklärung geben, die dann ohnehin in den Schubladen der adressierten Staaten verschwindet. Im Grunde könnten wir uns dieses Greenwashing-Event ersparen. Den größten Impact für den Klimaschutz hätten die UN Klimakonferenzen, wenn sie gar nicht stattfinden würden. Dann erspart sich das Weltklima wenigstens viele hunderttausend Flugkilometer der 50.000 Teilnehmer.