Nützliche Tipps zum schonenden Umgang mit Trinkwasser
Der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in Österreichs Haushalten beträgt etwa 130 Liter pro Tag und Kopf, ohne Einbeziehung von Gewerbe, Industrie oder Großverbrauchern. Davon lassen sich durch ein paar einfache Tipps & Tricks viele Liter pro Tag einsparen.
Zwar besteht bei uns in Österreich (noch) kein Mangel an hochqualitativem Trinkwasser, dennoch sollten wir dem bewussten und sparsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Trinkwasser mehr Aufmerksamkeit schenken. Zudem verbraucht das Aufbereiten zu Warmwasser viel Energie, die wir gleichzeitig einsparen können – was letztendlich auch Geld spart.
Kein Wasser verschwenden
Ein einzelner undichter Wasserhahn kann bis zu 17 Liter pro Tag verschwenden. Im Jahr sind das über 6.000 Liter! Eine undichte WC-Spülung kann sogar bis zu 50 Liter Wasser am Tag ungenutzt in den Kanal rinnen lassen. Wasserhähne sollten ebenso dicht sein wie Anschlüsse und Schläuche des Duschkopfes und der WC-Spülkasten. Mit einer „Spar-Taste“ an der WC-Spülung, die den Spülvorgang verkürzt, kann zusätzlich Wasser gespart werden.
Dusche statt Vollbad
Der Klassiker unter den Wasserspartipps. Für das Füllen einer Badewanne benötigt man etwa 150 Liter Wasser, während aus einem durchschnittlichen Duschkopf etwa 15 Liter Wasser pro Minute kommen. Ausgiebig duschen kann also genauso viel oder sogar mehr Wasser verbrauchen als ein Vollbad in der Wanne. Korrekter Weise muss der Tipp also lauten: Wenige Minuten duschen statt ein Vollbad nehmen. Ein Duschkopf mit reduziertem Durchlauf sowie das Abdrehen des Wasserstrahls während dem Haare waschen spart zusätzlich ein paar Liter.
Zahnputzbecher verwenden
Beim Zähneputzen sollte das Wasser nicht unnötig laufen. Verwenden Sie stattdessen einen Zahnputzbecher. Dieser muss nur einmal gefüllt werden, um die Zahnbürste anzufeuchten und nach dem Zähneputzen den Mund auszuspülen. Das ist viel sparsamer als den Wasserhahn aufgedreht zu lassen. Auch beim Händewaschen muss das Wasser nicht dauerhaft laufen.
Effizientes Wäsche- und Geschirrwaschen
Maschinelles waschen und spülen verbrauchen weniger Wasser und Energie als Handwäsche. Waschmaschine und Geschirrspülmaschine sollten dazu aber immer optimal befüllt sein. Darauf sind diese Geräte ausgelegt, genau dann arbeiten sie am energie- und wassersparendsten. Auch die dadurch reduzierte Anzahl an Waschvorgängen spart Energie und Wasser. Sparsamer ist auch das Waschen und Spülen bei geringeren Temperaturen.
Wenn Sie gar keine Wasch- oder Spülmaschine haben, dann waschen und spülen Sie in großen Mengen sowie niemals bei ständig fließendem Wasser.
Effiziente Geräte
Achten Sie beim Kauf von Wasch- und Geschirrspülmaschinen auf deren Wasser- und Energieverbrauch. Moderne Waschmaschinen verbrauchen unter 10.000 Liter pro Jahr, effiziente Geschirrspülmaschinen weniger als 2.000 Liter pro Jahr.
Richtig gießen im Garten
Kostbares Trinkwasser lässt sich einsparen, indem zum Gießen Regenwasser gesammelt und verwendet wird. Zusätzlicher Vorteil: Regenwasser ist kostenlos. Die frühen Morgen- und Abendstunden eigenen sich am besten für das effiziente Gießen des Gartens. In der heißen Mittagssonne verdunstet das Wasser oft, bevor es die Wurzeln der Pflanzen erreicht hat. Apropos Pflanzen: Diese sollten an die klimatischen Bedingungen und die Beschaffenheit des Bodens angepasst sein. Exotische Pflanzen benötigen oft viel mehr Wasser als heimische Arten.
Verzichten Sie auf einen Swimmingpool
Das werden jetzt alle Poolbesitzer nicht gerne hören, aber schätzungsweise gibt es in Österreich 130.000 private Swimmingpools. Und die wahre Anzahl dürfte noch höher liegen. Der Trend zum Urlaub im eigenen Garten im Zuge der Corona-Pandemie leistet hierzu wohl auch seinen Beitrag. Ein durchschnittlicher Pool – 8 Meter lang und 4 Meter breit mit 1,5 Meter Wassertiefe – fasst enorme 48.000 Liter Wasser. Das entspricht etwa dem Trinkwasserverbrauch einer vierköpfigen Familie in gut 13 Wochen bzw. einem vollen Vierteljahr.
Unabhängig davon, ob ein Swimmingpool mit Trinkwasser aus der Leitung oder Grundwasser aus dem Brunnen gefüllt ist, sind die vielen privaten Pools ein zunehmend kritischer Faktor beim Wasserbrauch.
Lesen Sie auch den Beitrag Hitzeperioden und Dürre!
Quellen:
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, „Trinkwasserverbrauch und Wasserversorgung“, www.bml.gv.at, abgerufen am 13. August 2022
DerStandard.at, „Swimmingpool-Boom: Gibt es noch ein Freibad in Ihrer Gemeinde?“, www.derstandard.at, abgerufen am 13. August 2022
Grafik: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), Broschüre „Zahlen und Fakten 2021“