Klimaneutrale Geschäftsreisen

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Ist wirklich jede Geschäftsreise unverzichtbar?

Geschäftsreisen sind für den Erfolg eines Unternehmens oft sehr wesentlich, wenn nicht sogar unverzichtbar. Aber jede Geschäftsreise, ob nur in den Nachbarbezirk oder auf einen anderen Kontinent, ob per Bahn, Auto oder Flugzeug, verursacht Treibhausgas-Emissionen. Klimaneutrale bzw. klimaschonende Geschäftsreisen verbessern die CO2-Bilanz jedes Unternehmens.

Bei vielen Unternehmen und deren Mitarbeitern wächst das Bewusstsein für die Klimawirkung von Geschäftsreisen. Muss wirklich jede Geschäftsreise sein? Muss wirklich das gesamte Team reisen? Nicht erst seit den Reisebeschränkungen als Folge der weltweiten COVID-19-Pandemie überdenken viele Unternehmen und Mitarbeiter ihre Reiseaktivitäten. Das Einsparen von klimaschädlichen Emissionen spielt zunehmend eine Schlüsselrolle.

Das Reduzieren von Geschäftsreisen schont das globale Klima ebenso wie das Reisebudget.

Gleichzeitig wird auch unproduktive Reisezeit reduziert. Notwendige Übernachtungen strapazieren den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zusätzlich. Dazu kommt, dass in weltweit tätigen Unternehmen fallweise Mitarbeiter und Teams aus der ganzen Welt zu einem Tagungsort anreisen, was den CO2-Ausstoß vervielfacht.

Unternehmen und Mitarbeiter überlegen sich daher heute anlassbezogen sowie aus mehreren Gründen, ob tatsächlich jede Dienstreise mit dem gewohnten Transportmittel notwendig ist:

  • Kann die Besprechung auch online abgehalten werden?
  • Wie viele Mitarbeiter (ggf. von welchem Standort) müssen wirklich anreisen?
  • Ist die Teilnahme an dem Meeting, der Messe, dem Event usw. wirklich unverzichtbar?
  • Ist das Übernachten am Zielort notwendig?
  • Welches klimaschonendere – und eventuell sogar günstigere – alternative Transportmittel kann genutzt werden (z. B. Bahn statt Kurzstreckenflug, insbesondere innerstädtisch öffentliche Verkehrsmittel statt Auto)?
  • Wie muss die Reiseroute gestaltet sein (etwa bei Mitarbeitern im Außendienst oder Lieferfahrten), um möglichst CO2-sparend unterwegs zu sein?

Entscheidungskriterien sind neben den verursachten Treibhausgas-Emissionen auch eingesparte Kosten. Beispielsweise kostet nicht nur der Flug selbst viel Geld, sondern auch das Parken des Dienstautos am Flughafen bzw. das Taxi zum Flughafen sowie die Verpflegung und gegebenenfalls Übernachtung am Zielort. Durch effiziente Reiseplanung kann viel Reisezeit, also bezahlte Arbeitszeit, eingespart und folglich produktiver genutzt werden.

Am Beginn der Reduktion von Geschäftsreise steht oft das Sensibilisieren der Mitarbeiter, etwa im Rahmen der Kommunikation des CSR-Leitbildes des Unternehmens. Manche Unternehmen gehen strikter vor und verbieten zum Beispiel Kurzstrecken- oder Inlandsflüge, oder lassen Flugreisen generell von Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung genehmigen.

Auch Details sparen CO2 ein

Nicht jede Geschäftsreise und daher nicht alle Schadstoff-Emissionen lassen sich vermeiden. Unter anderem deshalb, weil wir Menschen sehr soziale Wesen sind, daher ist der persönliche Kontakt zwischen Teammitgliedern und Kollegen unverzichtbar für kollegiales Arbeiten. Die ausgewogene Mischung zwischen Conference-Calls, Video-Meeting und persönlichen Treffen sichert das ebenso produktive wie erfolgreiche Zusammenarbeiten.

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Ein Idee für klimaschonende Reiseplanungen sind persönliche Emissionsbudgets. Als Ausgangsbasis dienen die CO2-Emissionen, die durch die Reiseaktivitäten des Vorjahres verursacht wurden. Dann wird ein realistisches, aber durchaus engagiertes Reduktionsziel festgelegt. Zur Frage, ob die jeweilige Geschäftsreise wirklich sein muss, kommt dann die Frage dazu, ob die Reise einen Anteil aus dem persönlichen Emissionsbudget wert ist.

Nicht nur das Transportmittel selbst macht einen Unterschied, sondern auch die Klasse, in der man reist. Die Emissionen sind in der First- oder Business-Class höher als in der Economy-Class. Auch durch die Wahl der Economy-Class bzw. der 2. Klasse in der Bahn können Treibhausgas-Emissionen eingespart werden.

Fluglinien bieten heutzutage das Kompensieren von verursachten Treibhausgas-Emissionen an, etwa durch finanzielle Beiträge zu Klimaschutz- oder Wiederaufforstungsprojekten. Solche Kompensationen können zwar einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, die tatsächlichen positiven Auswirkungen auf das Klima sind aber vielfach nur schwer nachvollziehbar bzw. belegbar.

Besser als jedes Kilogramm CO2, das kompensiert wird, ist jedes Kilogramm CO2, dass gar nicht emittiert wird.


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