Banken erheben zunehmend nachhaltige Daten

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Warum interessiert sich die Bank dafür, wie nachhaltig Sie sind?

Es kann gut sein (oder war schon der Fall?), dass Sie als Unternehmer – und auch als Stadt- oder Gemeindevertreter – von Ihrer Hausbank gefragt werden, wie nachhaltig, ökologisch und sozial Ihre Geschäftsaktivitäten sind. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Sie eine kleine oder große Organisation führen, ob Sie Dienstleister sind oder zum produzierenden Gewerbe zählen. Die Bank möchte detaillierte Antworten zum Grad Ihrer Nachhaltigkeit.

„Seit wann interessiert sich meine Bank denn für Nachhaltigkeit?“, werden Sie sich jetzt eventuell fragen. Genau genommen tut sie das bereits seit dem Jahr 2020. Denn seit damals ist die so genannte EU-Offenlegungs-Verordnung in Kraft. Diese EU-Verordnung verpflichtet Finanzdienstleister unter anderem dazu, bei Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsrisiken zu achten. Für Ihre Hausbank bedeutet das, dass sie zum Beispiel bei der Vergabe von Krediten nachhaltigkeitsbezogene Aspekte und Risiken berücksichtigen muss.

Ihre Hausbank interessiert sich also nicht nur dafür, ob und wie Sie beispielsweise den beantragten Kredit für das neue Büro- oder Werksgebäude pünktlich zurückzahlen werden, sondern auch dafür, ob Sie auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage planen, umweltfreundliche Baustoffe verwenden und wie viel Grünfläche Sie mit dem Bauwerk versiegeln. Diese Aspekte machen den Kredit für die Bank nämlich „grün“ bzw. „grüner“. Und für Sie als Kreditnehmer eventuell günstiger.

Macht Nachhaltigkeit Kredite günstiger?

Ja, in Zukunft durchaus. Jedenfalls werden nachhaltige Faktoren zunehmend wichtiger. „Seit wann das denn?“, wenden Sie vielleicht ein. Für die Antwort muss ich kurz etwas ausholen.


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Sie wissen wahrscheinlich, dass sich die Europäische Union sehr intensiv den Themen Klima- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit und ESG-Ziele verschrieben hat. Im europäischen Grünen Deal äußert die EU visionäre Ziele, wie die europäische Klimaneutralität bis 2050. Zahlreiche, diffizile Regelwerke sollen den Weg dorthin ebnen. Die erwähnte EU-Offenlegungs-Verordnung ist eines dieser Regelwerke.


Viele „grüne“ Regelwerke der EU richten sich gezielt an die Finanzindustrie. Denn das Erreichen der visionären Ziele wird sehr, sehr viel Geld kosten. Dieses Geld soll nicht nur die Politik bereitstellen, sondern auch der Finanzdienstleistungssektor. Dazu ist vorgesehen, dass Kapital, welches von Banken, Versicherungen, Pensionskassen, usw. veranlagt und verliehen wird, verstärkt in nachhaltige Investitionen umzulenken.

Nach dem Motto „Geld regiert die Welt“ ist die Idee dahinter, dass mit Geld der Druck auf die Wirtschaft und den öffentlichen Sektor erhöht werden soll, Geschäftsmodelle und Investitionen nachhaltig auszurichten. Oder, im Umkehrschluss, klimaschädliche Wirtschaftsaktivitäten nicht mehr bzw. teurer zu finanzieren. Sozusagen die grüne Daumenschraube der EU.


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Im Strudel dieser europäischen Entwicklung verlangt die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA in einem Rundschreiben an die Finanzbranche aus dem Juli 2020, dass diese ihre eigenen Nachhaltigkeitsrisiken, die unter anderem aus der Kreditvergabe resultieren können, berücksichtigt und analysiert


Folglich macht es für Ihre Hausbank einen Unterschied, ob Sie ihr kreditfinanziertes neues Büro- oder Werksgebäude mit fossiler oder erneuerbarer Energie heizen, auf dem Dach mit einer Photovoltaik-Anlage sauberen Strom erzeugen und wie viel Grünfläche Sie mit dem Bauwerk versiegeln.

Nachhaltigkeit wird von der Kür zur Pflicht.

Und so schließt sich der Kreis. Banken müssen bei Investitionen und Kreditvergaben zunehmend nachhaltige, ökologische und soziale Kriterien von Unternehmen, Städten und Gemeinden erheben und im Rahmen der Kreditzusage sowie den Kreditkonditionen berücksichtigen. Daher stellt Ihnen die Hausbank Fragen zur Nachhaltigkeit Ihrer Organisation bzw. Ihres Finanzierungsobjekts.

Je mehr nachhaltige Merkmale das zu finanzierende Projekt im Sinne des europäischen Grünen Deals aufweisen, desto „grüner“ wird es von der Bank bewertet. Und das kann sich auf die (günstigeren) Kreditkonditionen bzw. -zinsen auswirken.

Die Fragen, die Ihnen die Hausbank stellt, oder der ESG-Fragebogen, den sie Ihnen zur Beantwortung vorlegt, sind durchaus eine Herausforderung. Damit meine ich erstens, dass es je nach Größe Ihrer Organisation mehr oder weniger Fragen sind. Bis zu mehreren Dutzend Fragen, die mit der Organisationsgröße auch den Detailgrad steigern, kommen schon zusammen.


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Zweitens werden Sie nicht alle Antworten so ohne Weiteres aus dem Ärmel schütteln. Manche Antworten bedingen beispielsweise eine interne Recherche nach Zahlen und Daten, einige Schriftstücke werden Sie eventuell erst aus diesem Anlass erstellen. Ein gewisses Maß an zeitlichen und personellen Ressourcen sollten Sie einplanen.

Unser Angebot: Sustainable Consulting

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Mit unserem Sustainable Consulting begleiten wir kleine und große Unternehmen, Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zu mehr nachhaltiger Verantwortung. Wir unterstützen Sie auch beim Beantworten von ESG-Fragebögen (von Banken und ggf. von B2B-Partnern).

Senden Sie mir noch heute eine unverbindliche Anfrage!

Per E-Mail: a.dolezal@sustainable-entrepreneur.at oder consulting@andreasdolezal.at


Für Details zur Finanzierung von Städten und Gemeinden wenden Sie sich direkt an FRC. FRC organisiert mit der FRC-Kreditplattform die Neukreditaufnahmen der Städte und Gemeinden.

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