Trauriger Rekord fürs Klima

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253.474 Flugbewegungen in 24 Stunden

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Ein Flug von Berlin nach London verursacht etwa 526 Kilogramm CO2, ein Langstreckenflug von Frankfurt am Main nach Sydney in Australien circa 11.487 Kilogramm CO2. Zu den gerade in den Sommermonaten zahlreich stattfindenden Urlaubsflügen kommen die Flüge von Fracht-, Militär- und Privatmaschinen noch dazu.

Das Flugportal Flightradar24 weist für 7. Juli 2023 eine neue Rekordzahl an Flugbewegungen innerhalb von 24 Stunden aus: 253.474. Bei 133.704 Flügen handelt es sich um kommerzielle Flüge, unter anderem um Frachtflüge, die keine Menschen in den Urlaub bringen, sondern Waren rund um die Welt transportieren.

Quelle: Flightradar24

Schädlich für das Klima ist nicht nur das CO2, das beim Verbrennen von Kerosin entsteht, sondern auch andere Substanzen wie Stickoxide. Stickoxide bauen unter Sonneneinstrahlung Ozon auf, das in großen Höhen als starkes Treibhausgas wirkt. Emittierte Aerosole und Wasserdampf führen zur Veränderung der natürlichen Wolkenbildung.


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All diese Stoffe wirken sich in luftiger Höhe durch den langsamen Abbau stärker aus als am Boden. Die verschiedenen Effekte summieren sich derart, dass die Treibhauswirkung des Fliegens im Durchschnitt etwa zwei- bis fünfmal höher ist als die alleinige Wirkung des ausgestoßenen CO2.


Weitere negative Nebeneffekte des Fliegens sind der Fluglärm, den insbesondere Anrainer von Flughäfen ertragen müssen, und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkte erhöht. Ebenso verschlechtert sich die lokale Luftqualität durch den Ausstoß von beispielsweise Stickoxiden. Zusätzliche Umweltbelastungen ergeben sich durch die Flächenversiegelung der Flughafeninfrastruktur sowie durch den Bau (der tausende Tonnen Beton verschlingt) und den laufenden Betrieb von Flughäfen.


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Fliegen ist dennoch eine vergleichsweise preisgünstige Art sich fortzubewegen. Vielleicht eine zu preisgünstige Art. Kerosin ist auf Grundlage eines internationalen Abkommens aus dem Jahr 1944 steuerbefreit, was im Hinblick auf das Reduzieren des allgemeinen Verbrauchs fossiler Brennstoffe beinahe skurril erscheint (siehe auch Aus für Verbrenner ab 2025).

Fliegen wäre vermutlich nicht mehr so billig, wenn man den Ticketpreisen und Frachtkosten die tatsächlichen Folgekosten der Klimaschädigung hinzurechnen würde.


Trotz allem gehen die zwei großen globalen Flugzeughersteller Boeing und Airbus davon aus, dass sich die weltweite Flugzeugflotte in den kommenden zwei Jahrzehnten verdoppeln wird. Eine grauenhafte Prognose für das Klima.

Das wirksamste und gleichzeitig auch schnell umsetzbare Gegenmittel für diese Klimakatastrophe ist eine Reduktion des Flugverkehrs. Leider verzichten nur sehr wenige freiwillig auf den billigen Wochenend-Shopping-Trip nach Mailand oder den spottbilligen Charterflug in den ebenfalls billigen All-inklusive-Club in der Türkei?

Für Mittelstrecken wäre die Bahn eine Alternative – wenn das europäische Bahnnetz kein Fleckerlteppich wäre, der durchgehende und schnelle Zugverbindungen unmöglich macht. Und, wenn Bahnfahren so günstig wäre wie fliegen. Warum brummen wir der Fliegerei nicht jene Klimakosten auf, die sie verursacht, und machen dafür Bahntickets günstiger? Die EU hat so viele Idee wie sie das Klima retten will und darauf ist in Brüssel noch niemand gekommen?


Quellen:

Deutsches Umweltbundesamt, www.umweltbundesamt.de, „Flugreisen“, abgerufen am 14. Juli 2023

Mein Klimaschutz, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), www.mein-klimaschutz.de, „CO2-Ausstoß durch Flugzeuge“, abgerufen am 14. Juli 2023

Flightradar24, www.flightradar24.com/data/statistics, abgerufen am 14. Juli 2023

ORF.at, www.orf.at, „Gedränge in der Luft dicht wie nie“, abgerufen am 14. Juli 2023

ORF.at, www.orf.at, „Auch Boeing rechnet mit Verdopplung der globalen Flugzeugflotte“, abgerufen am 14. Juli 2023


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