Klimafreundlich lebt es sich besser

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Klimafreundlich leben steigert das Wohlbefinden

Eine neue wissenschaftliche Studie von Nature Climate Change kommt zum erfreulichen Ergebnis, dass sich ein nachhaltiger und klimafreundlicher Lebensstil nicht nur positiv auf das Klima auswirkt, sondern auch das persönliche Wohlbefinden steigert. Das Potential, dass in alltäglichen Handlungen steckt, ist groß. Bei Energieverbrauch, Verkehr, Ernährung und Konsum könnten Verbraucherinnen und Verbraucher vierzig bis achtzig Prozent ihrer Treibhausgas-Emissionen einsparen. Mit dem Reduzieren schädlicher Emissionen geht oftmals ein Gewinn an Lebensqualität Hand in Hand.

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Daher ist die Meinung weitverbreitet, dass es dafür auch globale Lösungen geben muss und der Einzelne wenig bis gar nichts zur Lösung beitragen kann. Sustainable ENTREPRENEUR sehen das anders – und die neue Studie bestätigt das. Viele kleine persönliche Beiträge können sehr wohl entscheidend zu Klima- und Umweltschutz beitragen. Angenehmer Zusatzeffekt: wer energiebewusst wohnt, reist, isst und konsumiert, tut nicht nur Umwelt und Klima Gutes, sondern auch sich selbst.

Als Basis dienten dem Forschungsteam 54.000 wissenschaftlich begutachteten Fachartikel, aus denen 604 relevante Arbeiten herausgefiltert wurden. In einer Matrix bzw. Datenbank für 306 untersuchte Teilaspekte wird der Zusammenhang von Klimaschutz und Lebensqualität herleitet und was sich an Emissionen einsparen lässt. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die Auswirkung auf die Lebensqualität zu 79 Prozent positiv ist, zu 18 Prozent neutral und nur zu drei Prozent problematisch.

Wesentliche Beiträge zum Reduzieren von Treibhausgas-Emissionen können beispielsweise die folgenden Maßnahmen leisten:

  • der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad, das Nutzen von Sharing-Angeboten oder der eine oder andere Weg zu Fuß,
  • das Reduzieren (oder der gänzliche Verzicht) auf Fleischkonsum,
  • das Wiederverwerten von Rohstoffen und Produkten und
  • der Bau von energieeffizienten Gebäuden, die mit erneuerbarer Energie versorgt werden.

Diese Maßnahmen schränken weder die Lebensqualität noch den Komfort ein. Gleichzeitig können sie zu einer höheren Lebenserwartung, besserer Luftqualität und damit Gesundheit sowie mehr sozialem Zusammenhalt in klimafreundlichen Städten führen. Alles Aspekte von mehr persönlichem Wohlbefinden. Vermehrtes zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren würde, laut der Studie, auch die zunehmende Belastung durch den massiven Ausbau von Elektromobilität reduzieren.

Festgestellt wird im Rahmen der Studie aber auch, dass der individuelle Klimaschutz alleine nicht die Lösung ist. Die Politik ist genauso gefordert, wie beispielsweise beim Ausbau von erneuerbaren Energien, betont einer der Leitautoren der Studie. Denn Verhaltensänderungen hängen ganz wesentlich von den ermöglichenden Rahmenparametern ab, wie zum Beispiel Infrastruktur (Fahrradwege, Versorgung mit erneuerbarer Energie) und Dienstleistungen (Sharing-Angebote, vegetarische/vegane Speisen in Restaurant und Betriebskantinen).


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Quelle:

Studie von Nature Climate Change „Demand-side solutions to climate change mitigation consistent with high levels of well-being„, Autoren: Felix Creutzig, Leila Niamir, Xuemei Bai, Max Callaghan, Jonathan Cullen, Julio Díaz-José, Maria Figueroa, Arnulf Grubler, William F. Lamb, Adrian Leip, Eric Masanet, Érika Mata11, Linus Mattauch, Jan C. Minx, Sebastian Mirasgedis, Yacob Mulugetta, Sudarmanto Budi Nugroho, Minal Pathak, Patricia Perkins, Joyashree Roy, Stephane de la Rue du Can, Yamina Saheb, Shreya Some, Linda Steg, Julia Steinberger, Diana Ürge-Vorsatz, www.nature.com/articles/s41558-021-01219-y, abgerufen am 29. November 2021